Rafael Nadal steht zum 15. Mal im Halbfinal des French Open. Der am Freitag 36-jährige Spanier gewinnt das frühe Gipfeltreffen mit Titelverteidiger Novak Djokovic in 4:12 Stunden 6:2, 4:6, 6:2, 7:6 (7:4).
🤩 What a set! What a comeback! 🤩
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Die als Night Session angesetzte Partie endete erst um 1.15 Uhr Ortszeit. Nachdem Djokovic im Tiebreak des vierten Satzes zunächst drei Matchbälle abgewehrt hatte, machte Nadal den Sack mit einem Rückhandwinner der Linie entlang zu. «Unglaublich. Das Ganze ist sehr emotional, dieses Turnier bedeutet mir so viel, es ist der speziellste Ort für mich. Danke, danke, danke!», sagte Nadal im Platz-Interview sichtlich erleichtert.
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Der 13-fache Roland-Garros-Sieger fand ausgezeichnet in das frühe und über weite Strecken hochklassige Gipfeltreffen der beiden Tennis-Giganten. Im zehn Minuten langen ersten Game nahm er Djokovic sogleich den Aufschlag ab und holte sich den ersten Satz überlegen. Im zweiten Durchgang legte er wiederum mit zwei Breaks vor, erst dann gelang Djokovic zum ersten Mal ein Servicedurchbruch und fand der Serbe ins Spiel.
In der Folge schienen sich die Kräfteverhältnisse zu Djokovic verschoben zu haben und machte der Titelverteidiger den deutlich frischeren Eindruck. Doch Nadal steckte nicht auf. Nachdem er sich nach dem Satzausgleich kurz in die Katakomben zurückgezogen hatte, legte er mit einem 6:2 wieder vor. Danach wehrte er im vierten Satz bei Service Djokovic zwei Satzbälle ab und spielte im Tiebreak noch einmal gross auf. Tief in der Nacht war die Revanche für den verlorenen letztjährigen Halbfinal perfekt.
Der zum vorgezogenen Final hochstilisierte Viertelfinal war das 59. Aufeinandertreffen zwischen den beiden langjährigen Rivalen von Roger Federer - ein häufigeres Duell gab auf der ATP Tour nicht. Das Verhältnis lautet nun noch 30:29 für Djokovic, wobei Nadal seine Bilanz auf Sand auf 20:8 ausbaute und der Spanier sich am French Open in 8 von 10 Fällen behauptete. Zugleich war es für Nadal im 110. Spiel am French Open der 107. Sieg.
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Vom vermeintlichen Nachteil Nadals in der Night Session war zunächst keine Spur. Anderthalb Sätze lang bewegte sich der Spanier nahe an der Perfektion. Er spielte mit einer ausgezeichneten Länge, liess sich in der Offensive kaum einmal überlisten und befreite sich immer wieder famos aus der Defensive. Die reduzierte Wirkung seines Topspins kompensierte er mit noch mehr Kraftaufwand, wie die Messwerte belegten.
Dass sich dieses Level kaum halten lassen würde, damit war zu rechnen. Tatsächlich veränderte sich das Spiel nach Nadals anfänglicher Dominanz auch signifikant, als Djokovic nach 0:3-Rückstand im zweiten Saatz zwei Breaks in Folge verbuchte.
Nadal dominierte nun nicht mehr. Im Gegenteil, jetzt wirkte Djokovic wie der stärkere Spieler auf dem Platz. Dieser Eindruck wurde dadurch erhärtet, dass Nadal seine Beschwerden im Fuss in einigen Momenten nicht mehr kaschieren konnte. Doch der Mallorquiner bäumte sich noch einmal auf, zwei weitere Breaks verhalfen ihm zu einer kaum mehr für möglich gehaltenen 2:1-Satzführung und sein nicht enden wollender Kampfgeist zur Entscheidung vor dem fünften Satz.
Der Siegeszug von Carlos Alcaraz ist fürs Erste gestoppt. Der 19-jährige Spanier unterliegt im Viertelfinal des French Open dem als Nummer 3 gesetzten Alexander Zverev in vier Sätzen.
Back in the final 4️⃣@AlexZverev defeats Carlos Alcaraz 6-4, 6-4, 4-6, 7-6(7) to advance to his second successive semi-final in Paris.#RolandGarros pic.twitter.com/dajAihyAOP
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Alcaraz musste sich nach 3:18 Stunden 4:6, 4:6, 6:4, 6:7 (7:9) geschlagen geben.
Der Senkrechtstarter, der zuletzt in Madrid und Barcelona triumphiert hatte und 14 Spiele in Folge gewann, agierte in seinem zweiten Grand-Slam-Viertelfinal zu fehlerhaft, insbesondere in den ersten zwei Sätzen. Zudem bekundete er Probleme mit dem Aufschlag seines Gegners.
A work of art 🎨
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Zwar steigerte sich Alcaraz mit zunehmender Spieldauer und zog er den Kopf aus der Schlinge, als Zverev im vierten Satz beim Stand von 5:4 zum Match servierte, im Tiebreak behielt Zverev dank mehreren glänzenden Punkten die Oberhand.
Zverev verdiente sich seinen zweiten Roland-Garros-Halbfinal nach 2021 auch mit einer starken Leistung. Sein Gegner im Halbfinal wird der Sieger aus dem Duell zwischen Novak Djokovic und Rafael Nadal vom späten Dienstagabend sein.
Mit 28 Jahren steht Martina Trevisan zum ersten Mal im Halbfinal eines Grand-Slam-Turniers. Die Weltranglisten-59. aus Florenz setzte sich gegen Belinda Bencics Bezwingerin Leylah Fernandez 6:2, 6:7 (3:7), 6:3 durch.
Moment of a lifetime 🙌@MartinaTrevisa3 becomes the first Italian woman to reach the semi-finals in Paris since Errani in 2013, defeating Fernandez 6-2, 6-7(3), 6-3#RolandGarros pic.twitter.com/R1eESUGQjR
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Trevisan, die vor zwei Jahren schon einmal den Viertelfinal von Roland-Garros erreicht hatte und vor Kurzem in Rabat ihren ersten Turniersieg feierte, profitierte davon, dass sich Fernandez in der Anfangsphase der Partie am Fuss verletzte. Die 19-jährige Kanadierin bewegte sich in der Folge sichtlich eingeschränkt.
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Im Halbfinale trifft Trevisan auf die erst 18-jährige US-Amerikanerin CoCo Gauff. Diese schlug ihre Landsfrau Sloane Stephens diskussionslos in zwei Sätzen mit 7:5 und 6:2. Das Supertalent steht damit zum ersten Mal in ihrer Karriere in einem Grand-Slam-Halbfinal. Ihr bisher bestes Resultat an einem Major-Turnier hatte sie im Vorjahr ebenfalls in Paris erreicht, wo sie sich für den Viertelfinal qualifiziert hatte. In diesem hatte sie dann gegen die spätere Siegerin Barbora Krejcikova verloren. (dab/pre/sda)